IPtanz zu Gast bei der Stadt Schwerin

IPtanz zu Gast bei der Stadt Schwerin

iPtanz zu Gast bei der Stadt Schwerin

 

IPtanz in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Schwerin zum Tag der deutschen Einheit 2024

 

Die Choreographie von Ilona Pászthy und die Musik von und mit dem Duo Ma.Ori (Perkussionist Paolo Eleodori und Cellist Ulrich Maiß) wird auf der Strecke zwischen dem Säulengebäude auf dem Altstädter Marktplatz stattfinden.

Fünf TänzerInnen werden Bilder von Gegensätzlichkeit, Unbequemlichkeit, Anpassung, Widerstand, Vermischung, strukturelle Auflösung und erneutem Finden von Ordnung und Form in eine tänzerische Sprache übersetzen. Themen, die sich in der Skulptur des Künstlers Giacomo Steinbrüggen widerspiegeln, werden Inspiration für die choreografische Gestaltung sein.

Die Inszenierung hat nicht zum Ziel, Meinungen zu etablieren oder Blickwinkel zu illustrieren, vielmehr soll die gewohnte Sicht auf Dinge irritiert und so ein Denkraum geschaffen werden, in dem die Vielfalt der Menschen auf der Straße und das Erlebte und Gesehene sich neu formulieren können – ein Parcours, den das Publikum besuchen, betrachten, begleiten kann, in den es eintreten und Teil davon sein kann – ein demokratischer „Spielraum“, der sich durch den Raum bewegt.

Ein wichtiger Schwerpunkt bei den Inszenierungen von IPtanz ist die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit für alle. Tanz und Choreografie ist eine Sprache, die jenseits der Worte wie eine Metapher Emotionen und die Reflektionen von Prozessen und Strukturen sichtbar und erfahrbar machen kann. Die Barrierefreiheit für alle Menschen, Jenseits von Sprache und Herkunft steht hier im Zentrum. Das künstlerische Team steht dabei zu bestimmten Zeiten für Gespräche und Austausch mit dem Publikum zur Verfügung, um in den Dialog zur Stückentwicklung und den vom Publikum gesammelten Eindrücken zu gehen.

 

Copyright: iPtanz

Performance im öffentlichen Raum der Stadt Schwerin

Tag der Deutschen Einheit – Vereint Segel setzen

 

Mittwoch, 02.10.2024
Marktplatz 16:50 – 17:20
Donnerstag, 03.10.2024
Marktplatz 14:00 – 14:30
Ende auf dem Marktplatz 15:20 – 15:50
 

IPtanz

Seit 2000 entstehen mit der interdisziplinären Künstler*innengruppe IPtanz um Ilona Pászthy Tanzproduktionen, die im öffentlichen und im theatralen Raum wie auch sitespezifisch vom Publikum erlebt werden können. National und international inszeniert (u.a. Ungarn, Rumänien, Südkorea, Kongo, Singapur), öffnen sie die Grenze zwischen Publikum und den Künstler*innen. Zeitgenössischer Tanz, Performance, Bildende und Medienkunst, Musik und Darstellender Kunst, aber auch die Auseinandersetzung mit Methoden und Ansätzen aus der Wissenschaft (Genetik, Soziologie) betrachten und reflektieren Zeitgeist als Spiegel der Gesellschaft. Publikumsbildende Maßnahmen bilden ergänzend zur künstlerischen Arbeit seit einigen Jahren einen besonderen Schwerpunkt, bspw. Publikumsdiskussionen, Physische Einführungen vor den Veranstaltungen, aber auch Ateliers für Nachwuchstänzer*innen bspw. im Kongo, ebenso wie barrierefreie Projektkonzepte.In regelmäßigen Abständen werden in bestimmten Themenkomplexen besondere Formate als interaktive Installationen für jugendliches Publikum entwickelt und durch theaterpädagogisch begleitete Publikumsformate ergänzt.

Kompanie Trailer von iDAS nrw (international Dance Artist Service): 

https://vimeo.com/335156372

Team

 

Ilona Pászthy / Choreographie, künstlerische Leitung

studierte Malerei / Illustration in Münster, Klassischen Tanz in Hannover, Zeitgenössischen Tanz an der Dansacademie Rotterdam (NL), sie arbeitete als Tänzerin u.a. mit Choreograph:innen wie Irina Pauls / Tanztheater Leipzig, Nancy Seitz – McIntire / Kammerspiele Mainz, Hans Kresnik. 2000 gründete sie das Label IPtanz. Ihre Choreografien schöpfen aus spartenübergreifenden Grenzüberschreitungen, aus der Spannung von Klang, Objekten und Bewegung, die stark von postmodernen Tanztechniken geprägt ist. In der Konfrontation mit der Statik skulpturaler Bühnenobjekte und szenografischen Konzepten, gestaltet von dem bildenden Künstler miegL, erforscht sie neue Formen tänzerischer Bewegungsprozesse und provoziert ungewöhnliche szenische Impulse. Collagenhaft bricht sie den narrativen Fluss zu Gunsten übergeordneter und offener dramaturgischer Zusammenhänge. Im Sinne eines eher kaleidoskopischen inhaltlichen Zugangs zersprengt sie Zentralperspektivische Raum Bilder, schafft begehbare Installationen und setzt ungewöhnliche Bilder in den öffentlichen Raum. Sie schafft parallele, flexible Räume mit unterschiedlicher Wahrnehmungsspezifik, die sie immer wieder auflöst. Welchen Räumen und Wirklichkeiten sich der Zuschauer öffnet, bleibt ihm überlassen. In nationalen und internationalen Kooperationen u.a. mit der Oper Köln und der Maya Dance Compagnie Singapur oder dem MeYaBe Festival Kinshasa sucht sie stets nach interkulturellem Dialog. Zugänglichkeitsformate sind ein wichtiger Bestandteil des aktuellen Repertoires und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Ihre Produktionen werden im in und Ausland gezeigt und wurden mehrfach nominiert und ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kölner Theater Preis und dem Stipendium für Choreografie der Kunststiftung NRW. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Choreograph*innennetzwerks BARNES CROSSING Köln ist sie seit der Festivalgründung 2009 im künstlerischen Leitungsteam des internationalen Tanzfestivals SoloDuo nrw + friends.

 

miegL – Co-Konzeption,Szenographie

1961 in Worms geboren, lebt miegL seit 1988 in Köln. 1989 – 1993 – studierte er dort Malerei bei B. Mertens. Er ist Gründungsmitglied des Tanz -Labels IPtanz. Sein Werk umfasst die Genres Bildhauerei, Malerei, Installation, Szenografie und Grafik. Seit 1991 finden Ausstellungen und Projekte in Afrika, Europa und Süd Ost Asien statt. U.a. seine interdisziplinäre Werkreihe Nie wieder Frieden (in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Günther Walraff), die Einladung zur EXPO2000 mit der skulpturalen Installation 1157 Kulturen in einem Licht sowie seine Werkreihe ZaunGäste. Seit 2000 entstehen Szenographien für zeitgenössischen Tanz und Schauspiel.

 

Duo MA.ORI. 

Dahinter verbergen sich Ulrich Maiss (Cello & Electronics) und Paolo Eleodori (Drums & Percussions). Ihre musikalischen Wurzeln stammen aus Klassik und Jazz. Ohne diese zu verleugnen, bewegt sich MA.ORI aber weit ab von ausgetretenen musikalischen Pfaden. Improvisation und das Erforschen außergewöhnlicher Klangwelten stehen im Mittelpunkt. Sie musizieren sowohl in eigenen Konzerten, Theaterproduktionen, als auch als Studiomusiker mit Größen wie Markus Stockhausen, der Kammerakademie Potsdam, Lou Reed oder Al Di Meola.

 

Diana Treder | Tanz Performance ist freischaffende Tänzerin und Performerin in Köln. Sie studierte am Zentrum für zeitgenössischen Tanz an der HfMT Köln und schloss den Masterstudiengang Szenische Forschung an der RUB ab. Dort forschte sie zu Formen von Arbeit und Arbeitsbedingungen (u.a. LKW Fahren) im Bezug zu ihrer eignen Arbeitspraxis als Tänzerin. Sie ist Teil des Ensembles Sanfte Arbeit, performte u.a. für Simone Forti,  Darko Dragičević und ist regelmäßig Gast am JNTM, wo sie ein Stück von Martin Nachbar tanzt. Seit 2017 arbeitet sie mit IPtanz.

 

Anika Bendel | Tanz Performance erhielt ihre Ausbildung zur zeitgenössischen Bühnentänzerin und Internationalen Kunstmanagerin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Sie arbeitet(e) mit IPtanz, Juliette Villemin, MIRA, MOUVOIR/Stephanie Thiersch, DIN A 13, Helena Waldmann ua. Eigene Arbeiten realisierte sie in Indien, Iran, Bangladesch und Sudan. Seit 2020 engagiert sie sich im Netzwerk dancersconnect und beim Dachverband Tanz Deutschland als Vorstandsmitglied. Bei IPtanz wirkt sie seit 2019 mit.

 

Tom Diener – Tanz / Performance

Studierte an der HfMDK Frankfurt amMain zeitgenössischen und klassischenTanz. Seitdem arbeitet er alsfreischaffender Tänzer in Frankfurt,Saarbrücken und Köln, u.a. mit Paula Rosolen, dem vobalco kolektiv, Simon Möllendorf, profi kollektion und der Co-Op Dance Company.

 

Maria Sauerland – Tanz / Performance

Bühnentanzausbildung an der „Etage,Schule für die darstellenden Künste e.V.“/Berlin und der „Hochschule für Musik undTanz“/Köln. Ihr künstlerischerSchwerpunkt liegt in interdisziplinärenProjekten über politische undsozialpolitische Themen, wie zuletzt in

„ZwischenRäume“, „In a Dialogue“,„Hexaptycher Tanz“ und „Digging theGround“.

 

Miriam Arnold – Tanz / Performance

Miriam studierte Tanz am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Mimar Sinan University in Istanbul, sowie Theaterpädagogik und Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Die Verbindung von Tanz, Theater und Bildender Kunst prägt sowohl ihre eigenen künstlerischen Arbeiten in kollaborativen Prozessen mit Künstler*innen anderer Sparten, als auch ihre Tätigkeit als Tanzvermittlerin.

Als Tänzerin und Performerin hat Miriam in der Vergangenheit u.a. mit dem WalkTanztheater, Theater Münster, Kunstmuseum Bonn und Choreograf*innen wie Cie. Willi Dorner, Sebastian Blasius, Thomas Lehmen, Tobias Winter, Malin Harff & Collaborators, und Mia Habib Productions zusammen gearbeitet und tourt als Schauspielerin mit dem Original Gruseldinner.

Ihre eigenen Arbeiten waren unter anderem beim Post Beethoven Fest an der Volksbühne Berlin, BETA Stage Festival Bern, Tanzfest Thun, Auftakt Festival Köln, und Theater Festival Kalkwerk zu sehen.

Sie war 2022 Künstlerin im Somatic Artist in Resideny Programm Alte Schule, sowie Stipendiatin beim Wintercampus der Künstlerstadt Kalbe 2021, beim Labor der Künste in Montepulciano 2019 und der Paris Summer Academy – Oriantheatre Dance Company 2018.

Miriam unterrichtet Yoga und verschiedene Tanzstile wie Zeigenössischer Tanz, Ballett und Improvisation, in der Vergangenheit unter anderem an der Schauspielschule der Keller Köln sowie T.A.N.Z. Braunschweig.

lautLOS „absence#5 – deconstruction of memory“

lautLOS „absence#5 – deconstruction of memory“

 lautLOS absence#5 – deconstruction of memory

 

 

 

„Nicht zu wissen, was vor der eigenen Geburt geschehen ist, heißt, immer ein Kind zu bleiben.“- Cicero 

 

Am Anfang steht das Schweigen. Gewesenes verliert an Deutlichkeit, bleibt fragmentarisch, wird umgedeutet und zur neuen Realität. Verschwinden von Erinnerung ist verbunden mit Fragen nach Identität und Herkunft. Welche Bedeutung hat Erbe, das wir von unseren vorangegangenen Generationen in uns tragen, geschichtlich, menschlich, genetisch, psychisch?

Tänzerinnen aus jeweils 2 Generationen aus Singapur, Budapest und Köln geben choreographische Einblicke vor dem Hintergrund von Familiengeschichten.

lautLOS – absence#5 – deconstruction of memory – 6 SOLO TANZTHEATER MINIATUREN 

IPtanz (D), Maya Dance Theatre (SGP), Ildikó Mándy Dance (H)

Ist für den 35. Kölner Tanz- und Theaterpreise 2024 nominiert

Die Nominierungen des 2. Halbjahres

 

Copyright: miegL

lautLOS 1
09.11.2024
KULTURRAUM SYNAGOGE LIPPSTADT

FESTIVAL DER DARSTELLENDEN KÜNSTE – KÖLN

lautLOS 6 – Solo Ilona Pászthy

physisch-sinnliches Einführungsformat: Diana Treder
04.10.2024 jeweils 20 Uhr – 21 Uhr – 22 Uhr – 23 Uhr
ST. GERTRUD KULTURKIRCHE – VDK – THEATERNACHT

lautLOS – sitespezifische Adaption der Produktion
13.09.2024 19.30 Uhr sowie am 14.09.2024 19.30 Uhr
STADTMUSEUM SIEGBURG

lautLOS – Auszüge aus der Produktion
11.09.2024 – 19.30 Uhr
KREFELD – VILLA MERLÄNDER

PREMIERE – 05.09.2024 19 Uhr

WEITERE VORSTELLUNGEN:

06.09.2024 19 Uhr
07.09.2024 19 Uhr
08.09.2024 18 Uhr

 

60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn: physisch-sinnliche Einführung
unter der Leitung von Diana Treder
Touchtour / Audiodeskription 06.09.2024 18 Uhr – 08.09.2024 17 Uhr VERANSTALTUNGSORT: Barnes Crossing e.V. – Industriestr. 170 – 50999, Köln

Reservierung notwendig

 

lautLOS – Preview – Auszüge aus der Produktion
30.08.2024 – 19.00 Uhr
NS DOKUMENTATIONSZENTRUM KÖLN
Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt.

lautLOS

Eine multimediale Tanzinstallation mit 6 Solo Tanztheater Miniaturen zur Thematik: Erinnerung – Identität – Herkunft – Erbe

Sechs Solo Tanztheater Miniaturen von sechs Choreografinnen: die das Thema des Abends aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven auf die Bühne bringen: Ilona Paszthy, Mitbegründerin von IPtanz (Köln), Kavitha Krishnan aus Singapur und der Ungarin Ildikó Mándy, zusätzlich laden sie 3 junge Choreographinnen aus den jeweiligen Ländern ein, aus ihren Perspektiven je ein Solo zur Thematik erarbeiten.

Verbindendes Element der einzelnen Performances ist ein Bühnenobjekt des bildenden Künstlers miegL, es passt sich wandelbar an verschiedene Raum- und Bühnensituationen an und gibt den jeweiligen Soli maximalen Entfaltungsspielraum. In einem Zusammenspiel von musikalischen und visuellen Elementen, u.a. der Animationskünstlerin Anna Mahendra und des ungarischen Musikers Zsolt Varga entsteht ein atmosphärisches Kaleidoskop, bei dem das Publikum seine Perspektive im Raum selbst bestimmen und immer wieder neu suchen kann.

Die Epigenetik besagt, dass traumatische Erlebnisse die DNA beeinflussen und an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. 2017 fanden Forscher der Universität Pompeu Fabra heraus, dass solche Einflüsse wie Angst, Hunger und Schmerz bis zu 14 Generationen weitervererbt werden können. Epigenetische Faktoren ändern nicht die DNA selbst, sondern deren Lesbarkeit für den Körper. Dies beeinflusst persönliche Entscheidungen und die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und Zukunft.

Die Soli der Künstlerinnen Kavitha Krishnan (Singapur), Ildikó Mándy (HU) und Ilona Pászthy (D) werden inspiriert durch ihre Familiengeschichte.

Solo 1: Ilona Pászthy/Deutschland: Während der Coronazeit entwickelte Ilona Pászthy ein dokumentarisches Solo-Tanztheater, das persönliche Erlebnisse und die Lebensgeschichte meiner Vorfahren während der NS-Zeit thematisiert. Es beleuchtet metaphorisch Mitläufertum und Täterschaft und hinterfragt Identität, Herkunft sowie Fragen nach epigenetischen Spuren. Die Inszenierung kombiniert dokumentarisches Material, Erinnerungen, Interviews mit Zeitzeugen, Animationen und ein Bühnenobjekt, das Raum gibt für Dekonstruktion und Rekonstruktion unterschiedlicher Lebenswege und die Thematisierung des Schweigens.

 

Solo 2: Kavitha Krishnan / SINGAPUR: Thema: Erinnerung/Herkunft betrachtet in einer multi-kulturellen Gesellschaft zwischen Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christentum. In der Erinnerung an die Mutter/Tochter Beziehung wirft sie einen Blick auf ihr Leben als selbstbestimmte Frau in einem traditionell geprägten Land und das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Arbeit und politischen Strukturen.

 

Solo 3: Ildikó Mándy / UNGARN: Ein Blick auf den Wandel von Erinnerung, bestimmt vom Kontext politischer Einflüsse und Generationenwechsel. Geschichte und Kultur stellen Fragen nach Machtmechanismen und Freiräumen.

Sie beschreibt es selbst so: Ungarn ist ein großes Becken umrahmt von den Alpen, ohne Meer. Beeinflusst von der türkischen, österreichisch-deutschen und russischen Kulturgeschichte. Beeinflusst dies die persönliche Erinnerung von Familien? Kriege, Unterdrückung, Begrenzung. Gibt es irgendein spezielles ungarisches Erbe? Eine Suche im Spannungsfeld zwischen Geheimnissen und Geschichte, dem Auf und Ab von Vergehen, Verlust, Abwesenheit, gewinnen und verlieren.

 

Solo 4, Solo 5 und Solo 6: Alle Künstler*innen laden jeweils eine Tanzkünstlerin einer jüngeren Generation aus ihrem Land ein, ein eigenes Solo im selben Themenkomplex aus ihrer Perspektive zu erarbeiten. Sowohl das Lebensalter als auch die zeitliche Verschiebung der Beziehung zu dem Themenkomplex eröffnen andere/neue Zugänge und Sichtweisen.

Team

Künstlerische Leitung: Ilona Pászthy in Zusammenarbeit mit dem Team

Choreographie: Ilona Pászthy, Kavitha Krishnan, Ildikó Mándy, Silvia Ehnis, Jusztina Bakonyi, Gigi Gianti

Tanz: Ilona Pászthy, Silvia Ehnis, Kavitha Krishnan, Gigi Gianti, Ildikó Mándy, Jusztina Bakonyi

Tanzwissenschaftliche Beratung: Ulrike Nestler

Dramaturgische Beratung/outside eye: Britta Lieberknecht / Diana Treder (IPtanz), Jeremiah Choy (Maya Dance Theatre)

Szenographie: miegL

Animation: Anna Mahendra

Musikalische Komposition Zsolt Varga (IPtanz sowie musikalische Bearbeitung der Produktion) / Verena Tay (Maya Dance Theatre)

Lichtgestaltung: Wolfgang Pütz / Christoph Wedi

Technische Assistenz: Anabell Seidlitz

Produktionsleitung: Asta Nechajute (IPtanz), Imran Manaff (Maya Dance Theatre)

Videotechnik: Christoph Wedi

Assistenz Produktionsleitung: Joanna Park

Physisch-sinnliches Einführungsformat: Diana Treder

Management: Asta Nechajute

PÖ: Mechtild Tellmann

Audiodeskription: Uschi Baetz

Presse
Die Vergangenheit als Lebensraum der Ahnen

Ilona Pászthy untersucht in ihrer neuen Produktion „lautLOS“ Familiengeschichten mit einer Kombination aus Erzählung und Tanz

Räume sind das zentrale Sujet in den choreographischen Arbeiten von Ilona Pászthy. Auf den Straßen und Parks am Rhein hat sie ihre Choreographien realisiert, und wenn sie in geschlossenen Räumen inszeniert, werden die Schranken zwischen Publikum und Tänzerinnen stets installativ geöffnet.

So präsentiert sie ihre neue Produktion „lautLOS“ in der Tanzhalle von Barnes Crossing, aber nun erobert sie sich auch historische Räu- me. Die Vergangenheit ist der Lebensraum der Ahnen und zugleich eine Projektionsfläche für unsere imaginären Vorstellungen von ihnen. Wir können eben nur „ahnen“, welche Persönlichkeiten unsere Vorfahren gewesen sind.

Ilona Pászthy ist ein Kind unserer Zeit, deshalb bleibt ihr Blick auf ihre ungarisch-deutschen Wurzeln nicht bei der mitteleuropäischen Katastrophe von Krieg und NS-Zeit stehen. Neben ihrer eigenen Fami- liengeschichte entfalten sich bio- grafische Panoramen von fünf Tänzerinnen (Kavitha Krishnan, Ildikó Mándy, Silvia Ehnis, Jusztina Bakonyi und Gigi Gianti). Verknüpft mit den Tanztraditionen ihrer Heimat erzählen Tänzerinnen aus Indonesien und Singapur vom Kampf der Frauen darum, gesehen zu werden und vom Unrecht, das ihren Vätern widerfahren ist. Schmerz und Trauer werden auf dramatische Weise spürbar.

Die Mexikanerin Silvia Ehnis schlägt den Bogen nach Europa mit einer Rekonstruktion ihrer Familie deutscher Flüchtlinge, die die NS- Zeit aus der Ferne erlebten.

Eine ebenso komplexe wie dicht gestaltete Produktion ist Ilona Pászthy gelungen. Erzählung und Tanz verbinden sich in einem emotionalen Bewegungsmoment. Jede der Frauen bringt ihre Vorstellungen vom Tanz in diese Arbeit ein.

Wobei der Reiz darin liegt, dass sie mit ihren Aktionen nicht illustrieren, sondern die Geschichten nur tänzerisch begleiten. Dazu hat der Künstler miegL ein halbrundes, weißes Objekt entwickelt, das sich wie ein glühendes Raumelement ausnimmt, in dem Texte und Bilder gespeichert sind. Aber das ist nur eines der Details dieser faszinierend facettenreichen Produktion. (TL)

(Kölnische Rundschau / Thomas Linden)

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Gefördert von: Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Kulturbüro Siegburg, Kulturbüro Krefeld, in Kooperation mit NS Dokumentationszentrum Köln, NS Dokumentationszentrum Krefeld/Villa Merländer

absence#4 – deconstruction of reliability

absence#4 – deconstruction of reliability

absence#4 – deconstruction of reliabilty

eine begehbare Tanzinstallation von IPtanz 

PREMIERE 07.09.2023 20 Uhr

weitere Aufführungen – 08.09.2023 20 Uhr / 10.09.2023 18 Uhr

Veranstaltungsort – Köln – Barnes Crossing e.V.

Industriestr. 170, 50999 Köln – www.barnescrossing.de

KARTEN bestellen über karten@ip-tanz.com

 

Jeweils 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn findet die physisch-sinnliche Einführung

unter der Leitung von Diana Treder statt.

08.09. 19 Uhr  und am 10.9. 17 Uhr zusätzlich Touchtour /anschließend Audiodeskription  unter der Leitung von Uschi Baetz

 

14.9.2023 18 Uhr – Wismar / Interkulturelle Woche 2023

St Georgen Kirche Wismar, St. Georgen Kirchhof 1, Wismar

 

SAVE THE DATE – Wiederaufnahme bei  Barnes Crossing e.V.

absence#3 deconstruction of time am 09.09.2023 um 20 Uhr

Tickets www.rausgegangen.de  oder über karten@ip-tanz.com

 

«Ich bin nichts, ich bin alles», – erklärte er. «Die Straße ist meine Mutter. Die Sonne ist mein Vater. Was soll ich mehr vom Leben verlangen?» (Alain Mabanckou, „Die Lichter von Pointe-Noire“)

 

In absence#4 begegnen sich die Compagnie Jacques Bana Yanga (Dem. Rep. Kongo) und IPtanz (Deutschland) in einem tänzerischen Dialog. Zwei Kulturen, zwei Gesellschaftssysteme, jedes ausgehend von eigenen Prinzipien und Bedingungen für lebenswichtige Aspekte von Verlässlichkeit und Sicherheit. Jedes mit einer eigenen Geschichte von Gewalt, Umbruch und Zerstörung. Die Welt kennt keinen Status quo. Vor dem Hintergrund globaler Ereignisse forschen beide Compagnien nach Körperbildern, erfinden eine Bewegungssprache, 6 Tänzer*innen im Dialog mit der jeweiligen kulturellen Prägung, bestimmt von der Suche nach der Neuformulierung von Werten und der Sorge vor einer dystopischen Zukunft. Die begehbare Tanzinstallation absence#4 lädt das Publikum in eine szenographische Tanzarchitektur zwischen Stabilität und Zusammenbruch ein.

Ein physisch-sinnliches Einführungsformat, sowie am 08. und 10.09. eine Touchtour vor den Vorstellungen und eine Audiodes-kription ergänzen die Performance. Platzreservierung aufgrund der begrenzten Zuschauerzahl, insbesondere für die Audiodeskription erforderlich.

 

Wir danken allen Förderern, Partner*innen und Unterstützer*innen

absence#3 – deconstruction of time

absence#3 – deconstruction of time

 

absence#3 – deconstruction of time

 

 

 

Es gibt im Leben Augenblicke, da die Frage, ob man anders denken kann, als man denkt, und auch anders wahrnehmen kann als man sieht, zum Weiterschauen und Weiterdenken unentbehrlich ist.
(Michel Foucault/Philosoph)

 

Zeit ist das Gerüst unseres Lebens. Zeit ist nicht absolut. Wie kann etwas Unfassbares und gleichzeitig doch Fassbares definiert werden? Was wäre, wenn jede*r seine Definition von Zeit erfinden könnte?  

Ein generationsübergreifendes Performance-Team aus sechs Tänzer*innen zwischen 26 und 74 Jahren, sechs performende Körper, eine Annäherung an eine Fiktion. In der begehbaren Tanzinstallation teilen sich Zuschauende und Performende die Atmosphäre des Ungreifbaren. 

absence#3 – deconstruction of time ist Teil der Reihe absence, die sich Aspekten des Verschwindens zuwendet, und die erste Produktion dieser Reihe zum Thema Zeit. absence#3 blickt auf eine Fiktion von Zeitaspekten als alles bestimmende Struktur unseres Lebens, es entsteht ein Zwischenraum von Parallelität von Ereignissen.  

Ergänzt wird die Performance durch ein physisch-sinnliches Einführungsformat, eine körperliche und erfahrungsbasierte Aktivierung für das Publikum vor den Aufführungen: „Wie lässt sich das Verstreichen von Zeit mit ihren verschiedenen Geschwindigkeiten körperlich wahrnehmen?“ Sowie eine Touchtour und Audiodeskription im Zuge der Barrierefreiheit für Blindes und Sehbehindertes Publikum.  

Fotografie: Alessandro deMatteis

Team
Performance: Tom Diener, Sonia Môta, Yana Novotorova, Maria Nurmela, Sten Rudstrøm, Maria Sauerland
Konzeption und Choreografie: Ilona Pászthy
Stückentwicklung: Ilona Pászthy in Zusammenarbeit mit dem Team.
Co-Konzeption / Szenographie / Bühnenbild: miegL.
Fertigung Bühnenobjekt: Luftobjekt, Frank Fierke.
Kostümbild: Margit Koch
Musikalische Bearbeitung: Marcus Greiner
Saxophon: Zsolt Varga
Animation: Anna Mahendra
Mapping/ Videotechnik: Christoph Wedi
Licht: Garlef Kessler
Audience Developement: Diana Treder
Audiodeskription: Uschi Baetz
Produktionsleitung: Marguerite Apostolidis
Management: Anna Kampe
 
Wir danken Raphael Netolitzky und Uschi Baetz für die Unterstützung im Rahmen der Audiodeskription
Vergangene Aufführungen

Barnes Crossing, Industriestraße 170, 50999 Köln

 

PREMIERE  Do., 2. Februar 2023  / 20 Uhr /
19 Uhr physisch-sinnliches Einführungsformat

Fr.  03.02.2023            20 Uhr/ 19 Uhr Touch Tour / physisch-sinnliches Einführungsformat
Sa. 04.02.2023             20 Uhr / 19 Uhr physisch-sinnliches Einführungsformat
So. 05.02.2023            18 Uhr / 17 Uhr Touch Tour / physisch-sinnliches Einführungsformat
 

REZENSIONEN

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR, HilfsprogrammTanz, Bureau Ritter, Fonds Darstellende Künste /Take heart / Prozessförderung, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln. IPtanz ist vertreten bei iDAS, in Partnerschaft mit Barnes Crossing.