iPtanz zu Gast bei der Stadt Schwerin
IPtanz in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Schwerin zum Tag der deutschen Einheit 2024
Die Choreographie von Ilona Pászthy und die Musik von und mit dem Duo Ma.Ori (Perkussionist Paolo Eleodori und Cellist Ulrich Maiß) wird auf der Strecke zwischen dem Säulengebäude auf dem Altstädter Marktplatz stattfinden.
Fünf TänzerInnen werden Bilder von Gegensätzlichkeit, Unbequemlichkeit, Anpassung, Widerstand, Vermischung, strukturelle Auflösung und erneutem Finden von Ordnung und Form in eine tänzerische Sprache übersetzen. Themen, die sich in der Skulptur des Künstlers Giacomo Steinbrüggen widerspiegeln, werden Inspiration für die choreografische Gestaltung sein.
Die Inszenierung hat nicht zum Ziel, Meinungen zu etablieren oder Blickwinkel zu illustrieren, vielmehr soll die gewohnte Sicht auf Dinge irritiert und so ein Denkraum geschaffen werden, in dem die Vielfalt der Menschen auf der Straße und das Erlebte und Gesehene sich neu formulieren können – ein Parcours, den das Publikum besuchen, betrachten, begleiten kann, in den es eintreten und Teil davon sein kann – ein demokratischer „Spielraum“, der sich durch den Raum bewegt.
Ein wichtiger Schwerpunkt bei den Inszenierungen von IPtanz ist die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit für alle. Tanz und Choreografie ist eine Sprache, die jenseits der Worte wie eine Metapher Emotionen und die Reflektionen von Prozessen und Strukturen sichtbar und erfahrbar machen kann. Die Barrierefreiheit für alle Menschen, Jenseits von Sprache und Herkunft steht hier im Zentrum. Das künstlerische Team steht dabei zu bestimmten Zeiten für Gespräche und Austausch mit dem Publikum zur Verfügung, um in den Dialog zur Stückentwicklung und den vom Publikum gesammelten Eindrücken zu gehen.
Copyright: iPtanz
Performance im öffentlichen Raum der Stadt Schwerin
Tag der Deutschen Einheit – Vereint Segel setzen
Mittwoch, 02.10.2024Marktplatz 16:50 – 17:20
Donnerstag, 03.10.2024
Marktplatz 14:00 – 14:30Ende auf dem Marktplatz 15:20 – 15:50
IPtanz
Seit 2000 entstehen mit der interdisziplinären Künstler*innengruppe IPtanz um Ilona Pászthy Tanzproduktionen, die im öffentlichen und im theatralen Raum wie auch sitespezifisch vom Publikum erlebt werden können. National und international inszeniert (u.a. Ungarn, Rumänien, Südkorea, Kongo, Singapur), öffnen sie die Grenze zwischen Publikum und den Künstler*innen. Zeitgenössischer Tanz, Performance, Bildende und Medienkunst, Musik und Darstellender Kunst, aber auch die Auseinandersetzung mit Methoden und Ansätzen aus der Wissenschaft (Genetik, Soziologie) betrachten und reflektieren Zeitgeist als Spiegel der Gesellschaft. Publikumsbildende Maßnahmen bilden ergänzend zur künstlerischen Arbeit seit einigen Jahren einen besonderen Schwerpunkt, bspw. Publikumsdiskussionen, Physische Einführungen vor den Veranstaltungen, aber auch Ateliers für Nachwuchstänzer*innen bspw. im Kongo, ebenso wie barrierefreie Projektkonzepte.In regelmäßigen Abständen werden in bestimmten Themenkomplexen besondere Formate als interaktive Installationen für jugendliches Publikum entwickelt und durch theaterpädagogisch begleitete Publikumsformate ergänzt.
Kompanie Trailer von iDAS nrw (international Dance Artist Service):
Team
Ilona Pászthy / Choreographie, künstlerische Leitung
studierte Malerei / Illustration in Münster, Klassischen Tanz in Hannover, Zeitgenössischen Tanz an der Dansacademie Rotterdam (NL), sie arbeitete als Tänzerin u.a. mit Choreograph:innen wie Irina Pauls / Tanztheater Leipzig, Nancy Seitz – McIntire / Kammerspiele Mainz, Hans Kresnik. 2000 gründete sie das Label IPtanz. Ihre Choreografien schöpfen aus spartenübergreifenden Grenzüberschreitungen, aus der Spannung von Klang, Objekten und Bewegung, die stark von postmodernen Tanztechniken geprägt ist. In der Konfrontation mit der Statik skulpturaler Bühnenobjekte und szenografischen Konzepten, gestaltet von dem bildenden Künstler miegL, erforscht sie neue Formen tänzerischer Bewegungsprozesse und provoziert ungewöhnliche szenische Impulse. Collagenhaft bricht sie den narrativen Fluss zu Gunsten übergeordneter und offener dramaturgischer Zusammenhänge. Im Sinne eines eher kaleidoskopischen inhaltlichen Zugangs zersprengt sie Zentralperspektivische Raum Bilder, schafft begehbare Installationen und setzt ungewöhnliche Bilder in den öffentlichen Raum. Sie schafft parallele, flexible Räume mit unterschiedlicher Wahrnehmungsspezifik, die sie immer wieder auflöst. Welchen Räumen und Wirklichkeiten sich der Zuschauer öffnet, bleibt ihm überlassen. In nationalen und internationalen Kooperationen u.a. mit der Oper Köln und der Maya Dance Compagnie Singapur oder dem MeYaBe Festival Kinshasa sucht sie stets nach interkulturellem Dialog. Zugänglichkeitsformate sind ein wichtiger Bestandteil des aktuellen Repertoires und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Ihre Produktionen werden im in und Ausland gezeigt und wurden mehrfach nominiert und ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kölner Theater Preis und dem Stipendium für Choreografie der Kunststiftung NRW. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Choreograph*innennetzwerks BARNES CROSSING Köln ist sie seit der Festivalgründung 2009 im künstlerischen Leitungsteam des internationalen Tanzfestivals SoloDuo nrw + friends.
miegL – Co-Konzeption,Szenographie
1961 in Worms geboren, lebt miegL seit 1988 in Köln. 1989 – 1993 – studierte er dort Malerei bei B. Mertens. Er ist Gründungsmitglied des Tanz -Labels IPtanz. Sein Werk umfasst die Genres Bildhauerei, Malerei, Installation, Szenografie und Grafik. Seit 1991 finden Ausstellungen und Projekte in Afrika, Europa und Süd Ost Asien statt. U.a. seine interdisziplinäre Werkreihe Nie wieder Frieden (in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Günther Walraff), die Einladung zur EXPO2000 mit der skulpturalen Installation 1157 Kulturen in einem Licht sowie seine Werkreihe ZaunGäste. Seit 2000 entstehen Szenographien für zeitgenössischen Tanz und Schauspiel.
Duo MA.ORI.
Dahinter verbergen sich Ulrich Maiss (Cello & Electronics) und Paolo Eleodori (Drums & Percussions). Ihre musikalischen Wurzeln stammen aus Klassik und Jazz. Ohne diese zu verleugnen, bewegt sich MA.ORI aber weit ab von ausgetretenen musikalischen Pfaden. Improvisation und das Erforschen außergewöhnlicher Klangwelten stehen im Mittelpunkt. Sie musizieren sowohl in eigenen Konzerten, Theaterproduktionen, als auch als Studiomusiker mit Größen wie Markus Stockhausen, der Kammerakademie Potsdam, Lou Reed oder Al Di Meola.
Diana Treder | Tanz Performance ist freischaffende Tänzerin und Performerin in Köln. Sie studierte am Zentrum für zeitgenössischen Tanz an der HfMT Köln und schloss den Masterstudiengang Szenische Forschung an der RUB ab. Dort forschte sie zu Formen von Arbeit und Arbeitsbedingungen (u.a. LKW Fahren) im Bezug zu ihrer eignen Arbeitspraxis als Tänzerin. Sie ist Teil des Ensembles Sanfte Arbeit, performte u.a. für Simone Forti, Darko Dragičević und ist regelmäßig Gast am JNTM, wo sie ein Stück von Martin Nachbar tanzt. Seit 2017 arbeitet sie mit IPtanz.
Anika Bendel | Tanz Performance erhielt ihre Ausbildung zur zeitgenössischen Bühnentänzerin und Internationalen Kunstmanagerin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Sie arbeitet(e) mit IPtanz, Juliette Villemin, MIRA, MOUVOIR/Stephanie Thiersch, DIN A 13, Helena Waldmann ua. Eigene Arbeiten realisierte sie in Indien, Iran, Bangladesch und Sudan. Seit 2020 engagiert sie sich im Netzwerk dancersconnect und beim Dachverband Tanz Deutschland als Vorstandsmitglied. Bei IPtanz wirkt sie seit 2019 mit.
Tom Diener – Tanz / Performance
Studierte an der HfMDK Frankfurt amMain zeitgenössischen und klassischenTanz. Seitdem arbeitet er alsfreischaffender Tänzer in Frankfurt,Saarbrücken und Köln, u.a. mit Paula Rosolen, dem vobalco kolektiv, Simon Möllendorf, profi kollektion und der Co-Op Dance Company.
Maria Sauerland – Tanz / Performance
Bühnentanzausbildung an der „Etage,Schule für die darstellenden Künste e.V.“/Berlin und der „Hochschule für Musik undTanz“/Köln. Ihr künstlerischerSchwerpunkt liegt in interdisziplinärenProjekten über politische undsozialpolitische Themen, wie zuletzt in
„ZwischenRäume“, „In a Dialogue“,„Hexaptycher Tanz“ und „Digging theGround“.
Miriam Arnold – Tanz / Performance
Miriam studierte Tanz am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Mimar Sinan University in Istanbul, sowie Theaterpädagogik und Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Die Verbindung von Tanz, Theater und Bildender Kunst prägt sowohl ihre eigenen künstlerischen Arbeiten in kollaborativen Prozessen mit Künstler*innen anderer Sparten, als auch ihre Tätigkeit als Tanzvermittlerin.
Als Tänzerin und Performerin hat Miriam in der Vergangenheit u.a. mit dem WalkTanztheater, Theater Münster, Kunstmuseum Bonn und Choreograf*innen wie Cie. Willi Dorner, Sebastian Blasius, Thomas Lehmen, Tobias Winter, Malin Harff & Collaborators, und Mia Habib Productions zusammen gearbeitet und tourt als Schauspielerin mit dem Original Gruseldinner.
Ihre eigenen Arbeiten waren unter anderem beim Post Beethoven Fest an der Volksbühne Berlin, BETA Stage Festival Bern, Tanzfest Thun, Auftakt Festival Köln, und Theater Festival Kalkwerk zu sehen.
Sie war 2022 Künstlerin im Somatic Artist in Resideny Programm Alte Schule, sowie Stipendiatin beim Wintercampus der Künstlerstadt Kalbe 2021, beim Labor der Künste in Montepulciano 2019 und der Paris Summer Academy – Oriantheatre Dance Company 2018.
Miriam unterrichtet Yoga und verschiedene Tanzstile wie Zeigenössischer Tanz, Ballett und Improvisation, in der Vergangenheit unter anderem an der Schauspielschule der Keller Köln sowie T.A.N.Z. Braunschweig.