Seit der Gründung der freien Tanzkompanie IPtanz durch die Choreografin Ilona Pászthy und den bildenden Künstler miegL entstehen besondere künstlerische Koalitionen: Tanz trifft Bildende Kunst, trifft Film, trifft Wissenschaft // Tanz sucht ungewöhnliche Orte und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten künstlerischen und strukturellen Konzepten.
Mit diesem Anspruch entstehen eine Vielzahl abendfüllender Tanzproduktionen, in denen die unterschiedlichen künstlerischen Ansätze im choreografischen Prozess ineinandergreifen und zu interdisziplinären Gesamtwerken werden.
Der künstlerische Hintergrund von Ilona Pászthy durch ihr Studium der Illustration und Malerei sowie des zeitgenössischen Tanzes prägt ihr choreografisches Arbeiten.
Für die inhaltliche Weiterentwicklung sucht sie stetig nach neuen Formen der Kooperation auf künstlerischer, struktureller, wie auch interdisziplinärer Ebene. Inhaltlich stets anknüpfend an aktuelle gesellschaftspolitische Themen steht im Vordergrund, die Konzeptionen so zu gestalten, dass sie sich an unterschiedliche räumliche Gegebenheiten anpassen können.
Es entstehen zeitgenössische Tanzprojekte im öffentlichen Raum, in site-specific Räumen oder auch als Installationen im klassischen Bühnenraum. Wie kann der begehbare Bühnenraum den Zuschauer*innen ein intimeres und unmittelbareres Erlebnis von Tanz, Bühnenraum und Künstler*innen ermöglichen?
Und wie kann ein diverseres und interkulturelleres Publikum erreicht werden? Publikumsbildende Maßnahmen u.a. physisch-sinnliche Einführungen sowie Formate zur Barrierereduktion wie Audiodeskriptionen ergänzen die Produktionen.
Als Choreografin und Tänzerin wirkt Ilona Pászthy zudem in Schauspielproduktionen mit. In internationalen Kooperationen mit u.a. der Cie. Jacques Banayanga / Dem. Rep. Kongo, Maya Dance Theater aus Singapur sowie mit Künstler*innen aus Brazzaville / Rep. Kongo, dem Tschad, Südkorea sowie mit europäischen Kompanien sucht IPtanz den interkulturellen Austausch. 2019 entstand die Produktion SEED (Premiere im Rahmen des Sommerblutfestivals), die sich Mechanismen der Ablehnung und Ausgrenzung zuwandte. Teil der Inszenierung war eine Ausstellung, die Einblicke in Themen gab, die den Probenprozess inspirierten. Die Vorstellung wurde audiodiskribiert und war für den Kölner Tanz- und Theaterpreis 2019 nominiert.
Die 2. Produktion 2019 “pUFFING bODIES“ war eine internationale Kooperation mit dem Maya Dance Theatre Singapur zum Thema „der ideale Körper“ im interkulturellen Dialog. Im Dezember 2019 war die Produktion im Center 42 in Singapur zu Gast.
IPtanz erhält die Konzeptionsförderung des Landes NRW sowie die 4-jährige Projektförderung der Stadt Köln. Ilona Pászthy ist Gründungsmitglied von Barnes Crossing e.V. und wird vertreten durch iDAS. IPtanz ist Mitglied bei ASSETEJ und BUTIÖR.
Künstlerisches Team IPtanz
Ilona Pászthy (Choreografie / Tanz / Konzeption)
Studium Malerei / Illustration mit Abschluss in Münster, ausgebildet in klassischem Tanz in Hannover und zeitgenössischem Tanz an der Dansacademie Rotterdam (NL), sie tanzte u.a. bei: Tanztheater Leipzig, Kammersp. Mainz / Desperate Figures Dance Theatre, Bühnen Köln / Hans Kresnik. 2000 gründete sie das Label IPtanz. Ihre Tanzproduktionen wurden vielfach nominiert und ausgezeichnet (u.a. mit dem Stipendium für Choreographie der Kunststiftung NRW) und sind national wie international sitespezifisch sowie in Theaterräumen und im öffentlichen Raum zu sehen, u.a. in Ungarn, Korea, Kongo und Singapur. Als Gründungsmitglied von BARNES CROSSING ist sie seit 2009 im künstlerischen Leitungsteam des SoloDuo Festival NRW + friends.
miegL (Szenografie/bildende Kunst/Konzeption) lebt seit 1988 als freischaffender Künstler in Köln. Sein Werk umfasst die Bereiche Bildhauerei, Malerei, interdisziplinäre Projekte sowie Bühnenkonzeptionen und Bühnenbildner für den zeitgenössischen Tanz. u.a. Nie wieder Frieden 1 + 2 / 1999 (in Kooperation mit Günther Walraff (Gedicht + Gebote) , „1157 Kulturen in einem Licht“ EXPO 2000 in Hannover. Cologne/Kattowitz Projekt 2012. Seit 2000 entstehen Bühnenkonzeptionen mit IPtanz.
Diana Treder (Tanz/ Nachwuchskünstlerin/Co-Konzeption) wurde 1993 in Gelsenkirchen geboren, seit 2013 lebt und arbeitet sie in Köln. In Essen-Werden absolvierte sie 2013 eine Vorausbildung in klassischer und zeitgenössischer Tanztechnik. Anschließend studierte sie zeitgenössischen Bühnentanz am ZZT / Hochschule für Musik und Tanz Köln. Im Anschluss erhielt sie ein Stipendium für die Forschung über Genderthematik. Als Tänzerin/ Performerin wirkte sie unter anderem in Choreographien von mit Martin Nachbar, Michèlle Murray, Elsa Artmann, Simone Forti mit. Seit 2016 arbeitet sie als Tänzerin mit IPtanz. Seit 2019 entwickelt sie für die Produktionen Einführungsformate für das Publikum.
Mitglieder der GbR IPtanz / projektbezogen beteiligt
Manuel Kisters/ Tanz / geb. 1996 in Deutschland, ist Tänzer, Choreograph und Festivalveranstalter.
Nach langer Erfahrung in den Bereichen Sport, Musik und Theater begann er 2011 mit Tanz. Seine eigenen Kreationen realisiert er seit 2014 in Deutschland und den Niederlanden. Von 2015 bis 2020 studierte er Tanz und Choreografie in Arnheim, Niederlande. 2017 gründete er das Kunstfestival „Smovetalk“ in Köln, welches 2020 in die 3. Edition gehen wird. In seiner Laufbahn arbeitete er unter anderem mit Caroline Finn (GB), Sjoerd Vreughdenhil (NL), Cecilia Moisio (NL), Arthur Schopa (D), Adrián Castelló (D), Rafaele Giovanola (D), Ricardo Ambrozio (POR). Seit 2020 arbeitet er mit IPtanz.
Stefanie Schwimmbeck / Tanz / geboren in München, studierte sie zeitgenössischen Bühnentanz an der Hochschule für Musik und Tanz (ZZT) in Köln. Seit 2012 arbeitet sie freischaffend als Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin. Sie tanzte u.a. bei Britta Lieberknecht & Company, Tanzkompanie bo komplex, Bianca Mendonca, Projekt Zukumpf und entwickelt eigene Performances. 2018 erhielt sie ein Stipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für Rechercheaufenthalt zur Release-Technik bei der Trisha Brown Dance Company in New York. Seit 2018 arbeitet sie mit IPtanz.
Tim Čečatka (Tanz) geboren in München, Tänzer und Choreograph, studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Zu seinen Choreographien zählen „Die Berechnung …“, „ WHY !“ sowie sein „Solo 4 2 – location is secret“. Er tanzte u.a. bei William Sánchez H. Kompanie „THE GARDEN||perorming arts“ in „the silence of animals“ und tanzt in verschiedenen Produktionen an der Oper Bonn. Er arbeitet seit 2016 mit IPtanz.
Katharina Sim (Tanz) geboren in Linz, Österreich. Nach einem BA Germanistik studierte sie Tanz in Wien und an der Folkwang Universität in Essen. Neben eigenen Tanz und Performanceprojek- ten in Deutschland und Österreich arbeitete sie u.a. mit Urs Dietrich, Felix Bürkle, MP2 und Le- andro Kees. Sie ist als freischaffende Tänzerin, Schauspielerin, Sängerin sowie Tanzlehrerin tätig. Seit 2014 ist sie Tänzerin und choreografische Assistentin an der Oper am Rhein Düsseldorf. Seit 2015 arbeitet Katharina mit IPtanz
Olaf Reinecke (Tanz) studierte Sport- und Bewegungswissenschaft mit Schwerpunkt Tanz an der Universität Hamburg, bildete sich zusätzlich in modernem und zeitgenössischem Tanz weiter und ist seitdem weltweit in der freien Tanzszene und als Gast an diversen Stadttheatern tätig. Seit 2003 arbeitet er als Choreograf / choreografischer Assistent und unterrichtet unterschied- liche Tanz- und Bewegungsstile in verschiedenen Institutionen im In- und Ausland. Ende 2009 gründete er gemeinsam mit Bärbel Stenzenberger die Tanzkompanie bo komplex, um unter diesem Label Tanzstücke zu verwirklichen. Seit 2008 arbeitet er mit IPtanz.
Zsolt Varga (Musik) geboren in Budapest, lebt und arbeitet in Ungarn als Musiker, Komponist und Bewegungskünstler. Sein Fokus liegt auf der improvisierten Musik als Saxophonspieler, wobei er auch andere akustische und elektronische Instrumente und Objekte in seine musikali- schen Kreationen einbezieht. Er arbeitet seit einigen Jahren mit der Choreographin und Tänze- rin Márta Ladjánszki. Er ist Mitglied der in Budapest ansässigen L1 Independent Artists Association of Public Utility. Seit 2013 kreiert er Klangkompositionen für die Produktionen von IPtanz.
Künstlerische Kooperationspartner
Das Maya Dance Theatre (https://www.mayadancetheatre.org) wurde 2006 von der Tänzerin und Choreographin Kavitha Krishnan gegründet. Das Tanzvokabular der Companie ist von asiatischen Traditionen und Ästhetiken inspiriert. Das Maya Dance Theatre hat eine einzigartige Präsenz in der Tanzszene Singapur, da es den transkulturellen Tanz als eigenständige Kunstform verfolgt. In Kooperationen mit Partnern im In- und Ausland entstanden zeitgenössischen und kritische Produktionen, die in Taiwan, Indonisien, Indien, China und Australien aufgeführt wurden. Kavitha‘s langjährige Erfahrung im Klassischen Indischen Tanz (BharataNatyam), in asiatischen Tanzformen und die Verbindung mit modernen zeitgenössischen Tanzstilen, bringt einen einzigartigen asiatischen Stil des Zeitgenössischen Tanzes mit Innovation und Kreativität in die Arbeiten des Maya Dance Theatre Kavitha Krishnan (Creative Director/Choreografin) Kavitha Krishnan verfügt über langjährige Tanzerfahrung und ist ausgebildet in Indischem Klassischen Tanz (Bharathanatyam). Von 2002 bis 2007 war Kavitha Teil der ASEAN Flagship Produktion für zeitgenössischen Tanz, „Realizing Rama“, die Singapur repräsentiert. Sie ist künstlerische Leiterin der zeitgenössischen Tanzcompanie Maya Dance Theatre (Singapur). Unter der Leitung von Kavitha hat die Companie viele Produktionen vor Ort inszeniert und ist mit den Produktionen international auf mehreren Festivals und Veranstaltungsorten aufgetreten. 2019 realisierten IPtanz und Maya Dance Theatre ihr erstes gemeinsames Projekt. Die Zusammenarbeit wird im Rahmen des Zyklus „absence“ fortgeführt.
Seit 1999 arbeite Raphaela Kula als freie bildende Künstlerin im eigenem Atelier im Bielefelder Ostbahnhof in den Bereichen installative Malerei, Installation, Objekt, Performance. Ihre Arbeiten begegnen dem Betrachter meist partizipativ und konfrontieren mit Themen wie Raum, Zeit, Vergangenheit/Zukünftiges, Migration, den Toten im Mittelmeer und unserer Verantwortung in Kooperatonen u.a. mit IG Metall Wolfsburg, Wind- kunstfestival Nordhessen, Schlosspark Köln Stammheim, der Gedenkstätte Ravensbrück und dem WDR. Bspw. entstand zur Ausstellung „Lagerbordelle – Sexzwangsarbeit in NS-Konzentra- tionslagern“ der Gedenkstätte Ravensbrück die Installation „tabu Schamverantwortung“, die in ihrer Ästhetik sowohl als Würdigung der betroffenen Frauen zu verstehen ist als auch eine Konfrontation der BesucherInnen beabsichtigt. Seit 2014 entwickelt sich fortwährend das Strandprojekt/ Geschichten vom kommen bleiben gehen. 2017 erhielt sie den 1 Preis der Skulpturenausstellung Schloss Benkhausen für„vom Verschwinden/disappearing. Ihre Arbeiten werden gefördert vom Kulturamt Bielefeld, Stadtwerke Bielefeld, Sparkasse Bielefeld, Kultursekretariat NRW. www.atelier-ostbahnhof.de 2018 entstand die erste Kooperationsarbeit von Raphaela Kula und IPtanz unter dem Titel „what happened is happening“ Für 2021 und 2022 sind weitere Kooperationen geplant.
Geboren in Kinshasa, studierte Jacques Bana Yanga / Cie. Jacques Banayanga / Künstlerische Leitung / Choreografie verschiedene Stile des traditionellen afrikanischen Tanzes, sowie zeitgenössischen Tanz an der renomierten „Ecole de Sable“ und bei der Gruppe „Grand pas de Leo“. Anschließend entwickelte er seinen ganz eigenen Stil. 2006 gründete er seine Compagnie. Er arbeitet als Tänzer, Choreograf und Künstlerischer Leiter des jährlich stattfindenden internationa- len Tanzfestivals MeYaBe, das er 2010 ins Leben rief. Er arbeitet als Professor für Tanz an der Ecole française de Kinshasa sowie an der École americain TESOK. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. beim Wettbewerb „Masdanza“ / Spanien und touren in Afrika und Europa. Seit 2015 kooperieren Jacques Banayanga und IP tanz immer wieder in verschiedenen Projekten in Kinshasa und Deutschland. Die nächste Kooperation ist für Herbst 2020 geplant.
Die Tänzerin, Choreographin, Lehrerin, künstlerische Vizepräsidentin der L1 Association Márta Ladjánszki / Ungarn / L1 Independent Artists Association of Public Utility. war nach ihrer Ausbildung in Ungarn und in Wien in klassischem Ballett, Geräteturnen, Jazz und Modern Dance Ende 1996 Mitbegründerin des zeitgenössischen Tanztheaters KOMPmANIA. Bis 2002 arbeitete sie dort als Tänzerin und Co-Choreografin. Als Solokünstlerin gewann sie mit eigenen Arbeiten verschiedene Preise. 2001 wurde sie eingeladen, der L1 Independent Dancers‘ Partnership beizutreten, die von sieben Tänzern/Kreativen in Budapest gegründet wurde. 2011 übernahm sie die künstlerische Leitung der L1 Association – deren Name in L1 Independent Artists Association of Public Utility geändert wurde. In den letzten Jahren fokussierte sie ihre Arbeit auf Colaborationen mit unabhängigen Künstlern und choreografierte erste Gruppenstücke. Ihr Interesse gilt dem Körper und seinen physischen Grenzen und der Kombination von Musik und Choreografie, wobei sie auch Live-Musik verwendet. Ilona Pászthy und Márta Ladjánszki verfolgen gegenseitig ihren künstlerischen Werdegang seit einigen Jahren. 2020 kommt es zu einer erste Zusammenarbeit.
Geboren in Castellón, Spanien, begann Rosa Maria Masia / Barcelona mit 6 Jahren mit der Rhythmischen Sportgymnastik und gewann mehrere nationale Wettbewerbe. Im Alter von 18 Jahren begann sie mit dem Studium der Veterinärmedizin an der Veterinäruniversität von Zaragoza. Im Jahr 2008 kehrte sie zu ihrer Leidenschaft für Körpertraining und Kunst zurück und studierte Zeitgenössischen Tanz bei der ‚Companyia jove de Ballet Clàssic de Catalunya‘ / Carmen Senra, Madrid. Sie setzte ihr Studium des Klassischen Tanzes und des Musiktheaters in El Casinet d‘Hostalfrancs fort. Zusätzlich absolvierte sie eine Ausbildung in ‚Bewegungspilates‘ aller Stufen in Madrid und eröffnete ihr eigenes Pilates-Studio ‚City Pilates‘ in Barcelona. Als Tänzerin arbeitete sie u.a. mit Jean Emile, Carmen Werner und Sol Picó. Ihre eigene künstlerische Arbeit als Tänzerin und Choreographin tourte durch Spanien und mehrere Festivals in Europa und Afrika. Zusammen mit Celeste Ayus gründete sie ihr eigenes Tanzlabel „Collectivo las twins“. Gegenwärtig arbeitet sie als freischaffende Tänzerin und Choreografin. Rosa Maria Masia trafen sich erstmals auf dem MeYaBe Festival in Kinshasa 2017. Seitdem verbindet sie ein enger künstlerischer Dialog, der nun erstmals 2020 in einer Zusammenarbeit mündet. 2021 ist eine Fortsetzung geplant.