absence#2 – deconstruction of space
absence#2 – deconstruction of space Eine Produktion von IPtanz, koproduziert mit der Oper Köln und dem Kulturamt der Stadt Köln. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen. Unterstützt durch Barnes Crossing – Freiraum für TanzPerformanceKunst im Kunstzentrum Wachsfabrik.
Der französische Philosoph Michel Foucault sprach von Ländern ohne Orte und Geschichten, welche als Utopien in den Köpfen der Menschen entstehen – in den Zwischenräumen zwischen ihren Worten, am ortlosen Ort ihrer Träume.
2020 begann die Kölner Kompanie »IPtanz« mit ihrer Reihe »absence« über das Verschwinden von Aspekten unseres Lebens.
»absence#2« blickt auf den Menschen und sein Verhältnis zum ›verschwindenden‹ Raum, auf Phantasien von visionärem Raum, Erinnerungsräume und Topografien von vergessenen Räumen. Rassismus, Flucht oder Krieg als >messbares< Verschwinden eines (Lebens)raumes spielen ebenso eine Rolle wie die vom Einzelnen als bedrohlich und nichtdefinierbar wahrgenommene Realität. Mathematisch definiert ist Raum eine abstrakte oder konkrete Struktur, etwa die binäre Darstellung virtueller Räume.
»absence#2« ist eine choreografisch, fiktive Annäherung an Themen in diesem Kontext. Eine schichtweise Betrachtung von Mensch und Raum, von Angst, Traum, Fülle und Leere.
Projektionen, Bühnenobjekte und Livemusik weben die Performer*innen in ein Spiel mit der Illusion, kreieren sich ständig wandelnde Räume, die die begrenzte Oberfläche des Objektes umgestalten und der Kraft des realen Raumes entheben. Eine physisch/sinnliche Einführung für das Publikum sowie eine Ausstellung zu den Hintergründen des künstlerischen Prozesses ergänzen die Vorstellung.
Team
ENTWICKLUNG DES TÄNZERISCHEN MATERIALS Ilona Pászthy in Zusammenarbeit mit den Tänzer:innen
TANZ Anika Bendel, Kirill Berezovski, Manuel Kisters, Jeff Pham, Luana Rossetti, Diana Treder
SPECIAL PERFORMANCE-GUEST Raphaela Kula
LIVE-MUSIK Zsolt Varga (H) / Christoph Schumacher (D)
BÜHNE UND SZENOGRAFISCHES KONZEPT miegL
VIDEOINSTALLATION Tama Ruß
KOSTÜME Margit Koch
Rezensionen
Publikumsresonnanz zu der physisch-sinnlichen Einführung zu absence #2 von IP-Tanz unter der Leitung von Diana Treder vor den Vorstellungen in der Oper Köln
„Eine Einführung vor Beginn der Vorstellung, das fand ich spannend und wollte gerne teilnehmen.
Schon die „theoretische“ Einführung, vorgetragen von Diana Treder als Text kombiniert mit reduzierten Körperbewegungen, gab interessante Hinweise auf die Überlegungen zum Thema „deconstrucion of space“ und öffnete durch die Bewegungen schon den Blick auf die tänzerische Umsetzung.
Wer sich im Folgenden auch auf die Aufforderungen zum Mitmachen einließ, hatte die Chance Eindrücke zum Thema selbst zu spüren. Den Blick für harte und weiche Struckturen im Raum zu schärfen und im folgenden diesen auch im eigenen Körper nachzuspüren war eine spannende Erfahrung und sensibilisierte mich für den Raum und meine Interaktion mit den gegebenen Strukturen. Die weiteren „Mitmachanregungen“ zur Bewegung im Raum, zu Distanz und Nähe etc öffneten einen kleinen Einblick in die folgende komplexe Choreografrie und die tänzerischen Fähigkeiten der Akteur*innen.
Die Einführung war ein absolut gelungenes Format das große Lust machte sich auf die folgende Vorführung wirklich einzulassen. Gerne würde ich die Gelegenheit auch bei anderen Stücken wieder wahrnehmen.“
Fritz Bornemeyer
59 Jahre, Gärtner
„Das Vermittlungsformat reduzierte die Barriere zum Inhalt der Tanzperformance und eröffnete durch körperliche Aktivierung das Gesehene im höherem Maße nachzuempfinden. Aus einer unbekannten Menge Zuschauender wurde durch das Vermittlungsformat eine Gruppe interessierter Tanzbegeisterter.“
Max Lohove, 28, IT Berater
„Liebes IP-Tanz-Team, jede Performance, an der ich bisher teilgenommen habe, war ein Erlebnis, bei dem ich einen Denkanstoß oder eine neue Sichtweise mitgenommen habe! Bei „absence#2“ habe ich mir vorher Gedanken gemacht wie die Tänzer*innen das Thema „Verschwinden von (Lebens)Räumen“ darstellen und ob ich es ebenso verstehe wie es choreografiert wurde…hier war die vorgelagerte Einführung für meine Freundin und mich eine hilfreiche Idee uns das Thema zu öffnen. Tänzerin Diana Treder hat uns behutsam dem Thema der Performance näher gebracht, uns animiert selbst Bewegungen im Raum vorzunehmen, was eine tolle Erfahrung war. Die Neugier war geweckt ohne unsere Phantasie für die Aufführung einzuschränken, abgerundet mit geschichtlichen Informationen zum Staatenhaus eine klasse Vorbereitung.
Die tänzerische Leistung aller Künstler*innen war beeindruckend, ich freue mich sehr auf das nächste Projekt 🙂
Beste Grüße und großes Lob von
Barbara Winkeltau, 55, Angestellte
Presse
Dieses Eingesperrtsein wird treffend ins Bild gerückt, indem die Wände die Verformung durch Arme und Beine zeigen. Ein ikonisches Bild, das zum Markenzeichen von Pászthy und miegL geworden ist. Es sind diese speziellen Momente, die der Inszenierung ihren Kick geben und das schwierige Thema sinnlich erschließen.“
(Kölnische Rundschau Köln vom 07.10.2021 / Thomas Linden)
Vergangene Aufführungen
Premiere: 05.10.2021 /19:30 Uhr / Staatenhaus Köln
Weitere Vorstellungen: 6./8./10.10.2021 jeweils 19.30 Uhr