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Winterlandschaft mit Nescafé #2
Tanz-Installation, Ein Solo im Kontext der Reihe „I see U“
Trailer

IPtanz „Winterlandschaft mit Nescafé #2“ Ein Solo im Kontext der Reihe „I see U“
Eine Frau im Inneren eines transparenten Würfels, im Spannungsraum zwischen Preisgabe und Rückzug, Objekt und Mensch. In Ilona Pászthys Solo wird die Bühnenrequisite den Tanz räumlich begrenzen und also zum gleichgewichtigen Mittänzer. Das Bühnenobjekt ermöglicht Sichtbarkeit und Verschleierung, ist Vitrine und Kerker zugleich. Denn der Innenraum des Objekts ist von allen Seiten für das Publikum einsehbar. Gegenstand der künstlerischen Fragestellung ist die Intention Privatsphäre auszustellen und zu beobachten, die Frage nach Macht und Machtlosigkeit. So gerät der Akt des gegenseitigen Beobachtens zur Auseinandersetzung mit Schlagworten wie Freiheit, Enge, Erträglichkeit, Geborgenheit, Leben.Choreografie, Regie und Tanz Ilona PászthyMusik Marcus GreinerCoaching Britta LieberknechtBühnenbild MiegLKommunikation nützlich + schön
Fotografie ©MEYER ORIGINALS
Eine Frau im Inneren eines transparenten Würfels, im Spannungsraum zwischen Preisgabe und Rückzug,
Objekt und Mensch. Ein Haufen alter Kleider, lose hingeworfen, beginnt zu tanzen. Ein Frau gräbt sich aus
dem Berg der Erinnerungen und zieht sich an und dann zurück in die Geborgenheit des Nestes.
Ausgehend von ganz privaten Erinnerungsmomenten fragt die Tanzperformance nach dem Ursprung und dem
letztendlichen Wesen von Identität, schält den nackten Kern heraus, fragmentiert den psychischen und physischen
Körper bis ins rein Abstrakte, Fleischliche.
In Ilona Pászthys Solo begrenzt die Bühnenrequisite den Tanz räumlich so sehr, dass sie zum gleichgewichtigen
Mittänzer wird. Das Bühnenobjekt von MiegL – ein mit durchsichtiger dunkler Folie umwickelter Kubus –
ermöglicht Sichtbarkeit und Verschleierung, ist Vitrine und Kerker zugleich, gibt den Blick frei auf das Objekt
darin, das wiederum selbst auch Beobachter ist – ihrer selbst, ihrer Erinnerungen, ihres Körpers, ihrer Beobachter.
Gegenstand der künstlerischen Fragestellung ist die Intention Privatsphäre auszustellen und zu beobachten, ist die
Frage nach Macht und Machtlosigkeit. Publikum und Tänzerin sind zugleich menschlich und dinghaft.
So gerät der Akt des Beobachtens zur Auseinandersetzung mit Themen wie Freiheit, Enge, Erträglichkeit,
Geborgenheit, Leben.
Die Neugier hat den Menschen zu allen Zeiten dazu verleitet, in das Leben anderer hineinschauen zu wollen.
Heute ist durch Medien und virtuelle Systeme der Zugang so leicht wie nie zuvor. Doch was interessiert uns
eigentlich an diesem anderen Leben, an dem Blick hinter die Kulissen eines anderen Seins.
Und was ist authentisch und was ist inszeniert? Was bedeutet Realität?
Presse: „Abgedrängt in die Rolle des Voyeurs, der Intimität vorgesetzt bekommt, ob er will oder nicht, verflüchtigt
sich jeder Gedanke an die Macht des Beobachters.(…) Diese kleine, pointierte Inszenierung (…)
erzeugt eine beklemmende Atmosphäre. Eine konsequente Arbeit (…), die intensiv nachwirkt.“
(Thomas Linden, Kölnische Rundschau, 28. Juni 2011)
„Winterlandschaft mit Nescafé # 2 ist eine gelungene Soloperformance von Ilona Pászthy, in der sie schonungslos
die Schutzlosigkeit einer Frau ausstellt, weit von Rührseligkeit entfernt.“ (Christina-Maria Purkert, akt 30, Februar 2012)